Das Planen eines Neunfamilienhauses ist deutlich komplexer als bei einem Einfamilienhaus, da eine Reihe von Aspekten beachtet werden muss. Ein solch komplexes Bauvorhaben wird nur selten von einem einzelnen Bauherren realisiert. In der Regel schließen sich mehrere Bauinteressenten zu einer Bauherrengemeinschaft zusammen, um sowohl den Aufwand als auch die Risiken und die Kosten zu teilen. Bei einem solch großen Bauprojekt handelt es sich grundsätzlich um eine Investition in die Zukunft, welche als Kapitalanlage mit guter Rendite bzw. als Altersvorsorge dienen soll. Der folgende Artikel soll zeigen, worauf bei einem solchen Projekt geachtet werden muss und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Wichtig bei der Planung eines Mehrfamilienhauses: Neben der Größe der Wohnungen spielt auch der Grundriss und die Raumaufteilung eine entscheidende Rolle, da dies sich positiv auf die Vermietbarkeit auswirkt.
Die rechtlichen Anforderungen rund um das neue Zuhause: Neben der Baugenehmigung müssen die Stellplatzverordnung, die Abstandsflächen sowie das Brandschutzkonzept beachtet werden.
Die Kosten für ein Mehrfamilienhaus: Die Kosten können nicht pauschal beziffert werden, da die Baukosten von verschiedenen Faktoren wie Lage, Ausstattung, Region und dergleichen abhängig sind.
Um ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten zu planen, müssen bereits im Vorfeld eine Reihe von Aspekten beachtet werden. Neben der Grundstückssuche geht es unter anderem um das Festlegen der Zielgruppe und die Bauweise.
Grundstückssuche und Baurecht: Sobald ein passendes Grundstück gefunden wurde, muss geprüft werden, ob dieses für den Bau eines Mehrfamilienhauses geeignet ist. Dazu muss frühzeitig der Bebauungsplan überprüft werden, da dieser Informationen über die zulässige Anzahl an Geschossen, die Grundflächenzahl sowie weitere Bauvorgaben regelt. Zur Sicherheit sollte ein Bodengutachten erstellt werden, um die Baugrundbeschaffenheit zu prüfen und die Kosten für das Fundament kalkulieren zu können.
Zielgruppenanalyse: Hierbei wird neben der Anzahl der Wohnungen, in unserem Fall neun, auch deren Größe und Aufteilung festgelegt. Bei der Wahl der Zielgruppen geht es um Eigennutzung, Vermietung oder Verkauf der Wohneinheiten. Des Weiteren muss zum Planen der Planen das Budget ermittelt werden. Nicht zu vergessen ist hierbei ein Puffer für unvorhergesehene Ausgaben.
Planung des Hauses: Es wird ein erster Grundriss mit durchdachten Wohnungsaufteilungen erstellt. Dabei muss auf den Wohnkomfort und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner geachtet werden. Im Rahmen der Planung für das Mehrfamilienhaus muss an Aufzüge, Treppenhäuser sowie technische Ausstattungen gedacht werden. Um langfristig bei den Kosten zu sparen und von Förderungen zu profitieren, sollte auf eine nachhaltige Bauweise sowie auf eine gute Dämmung geachtet werden. Des Weiteren müssen Stellplätze für Autos sowie Fahrräder im Zusammenhang mit den Außenanlagen geplant werden.
Bauweise wählen: Dabei geht es um die Entscheidung, ob die Immobilie als Massivhaus, Fertighaus oder in Modulbauweise errichtet werden soll. Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf die Bauzeit, das Budget sowie die gewünschte Energieeffizienz. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Architekten kann das Für und Wider jeder Bauweise erläutert werden. Des Weiteren kann der Architekt die Bauinteressenten beim Einhalten der Vorschriften unterstützen.
Nicht nur bei der architektonischen Planung, sondern auch bei der Grundrissgestaltung müssen einige wichtige Fragen bereits im Vorfeld geklärt werden. Zu den wesentlichen Aspekten zählen die Optimierung der Kubatur für mehr nutzbare Fläche, das Planen von Stellplätzen, Berücksichtigung von Bedürfnissen der Bewohner in Bezug auf Barrierefreiheit sowie alle Punkte rund um Technik und Energieeffizienz. In diesem Zusammenhang müssen Bauinteressenten stets die Baukosten im Blick haben, um notfalls einschreiten zu können, wenn das Budget überschritten wird.
Bei den verschiedenen Wohnkonzepten geht es nicht nur um die Wohnungsgrößen, sondern auch um die Barrierefreiheit und die Gestaltung der gemeinsamen Flächen.
Größe der Wohneinheiten: Dazu muss festgelegt werden, ob die Wohnungen für Singles, Familien oder Senioren gedacht sein sollen. Familien mit Kindern benötigen mehr Wohnfläche als alleinstehende Menschen. Optimal sind verschiedene Wohnungstypen, da so eine breitere Zielgruppe angesprochen werden kann. Im Allgemeinen lassen sich die Wohnungen in kleine (50 – 70 m2), mittlere (80 – 100 m2) und große (ab 100 m2) einteilen. Sehr beliebt bei Mietern sind Wohnungen mit einer Größe zwischen 70 und 100 m2 Wohnfläche, da diese für jede Zielgruppe geeignet sind.
Gemeinsame Flächen: Dazu zählen bei den Außenanlagen ein gemeinschaftlicher Garten mit Spielplatz und Sitzgelegenheiten sowie Kellerräume, welche den Bewohnern Abstellmöglichkeiten bieten. Nicht zu vergessen sind die sogenannten Funktionsräume wie Waschküche, Fahrradraum und eventuell ein Fitnessraum. Des Weiteren müssen die Eingangs- und Treppenbereiche großzügig gestaltet werden, um den Zugang zu den einzelnen Wohnungen zu erleichtern.
Barrierefreiheit: Maßgeblich hierbei ist die DIN 18040-2 mit ihren grundlegenden Prinzipien. Dazu gehören eine großzügige Gestaltung, Flexibilität innerhalb der Wohnungen, der Einbau einer Aufzugsanlage sowie entsprechende Sicherheitsmaßnahmen.
Diese umfasst die verschiedenen Details von Elektrik, Heizung, Lüftung, Sanitär und der Gebäudeautomation. Im Vordergrund stehen dabei stets Maßnahmen zur Energieeffizienz, Sicherheit und Schallschutz.
Haustechnik: Es wird hierbei unterschieden zwischen Heizung, Lüftung, Elektrik, Smart Home. In Bezug auf die Heizung sind in einem Neubau Wärmepumpen in Kombination mit einer Fußbodenheizung sehr beliebt. Um dem individuellen Bedarf für jede Wohnung gerecht zu werden, hat sich die Kaskadenlösung mit Mini-Wärmepumpen bewährt. Für die Lüftung bietet sich neben einer zentralen Steuerung auch eine Kombination mit Wärmepumpen oder anderen Heizsystemen an, um die Wohneinheiten entsprechend zu lüften. Bei der Planung der Sanitärbereiche muss auf effiziente Armaturen und Wassersparmaßnahmen geachtet werden. Ebenso wichtig ist hier auch der Schallschutz, um den Wohnkomfort entsprechend zu erhöhen. Für mehr Energieeffizienz im Mehrfamilienhaus werden moderne Technologien integriert, die beim Einsparen von Energie helfen sollen. Dazu zählen auch die verschiedenen Smart-Home-Lösungen, welche Heizung, Kühlung und Beleuchtung rund um das Haus zentral steuern und somit zur Energieeffizienz beitragen.
Schalldämmung und Brandschutz: Für den Schallschutz sind hochwertige Materialien entscheidend, denn nur so lässt sich die Lärmübertragung zwischen den einzelnen Wohnungen minimieren. Rund um den Brandschutz geht es nicht nur um die verschiedenen Maßnahmen im Ernstfall, sondern auch um die Planung von Flucht- und Rettungswegen, was in Deutschland per Gesetz vorgeschrieben wird.
Energetische Standards: Grundsätzlich muss sich das Mehrfamilienhaus genau wie ein Einfamilienhaus am Gebäudeenergiegesetz (GEG) und den Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) orientieren. Dies umfasst den Nachweis einer hohen Gesamtenergieeffizienz sowie den Einsatz von erneuerbaren Energien. Insbesondere bei einem Neubau spielen die hohen Standards wie etwa der KfW-40-Standard eine wichtige Rolle.
Grundsätzlich ist beim Hausbau eine Baugenehmigung erforderlich. Des Weiteren sind eine Vielzahl von rechtlichen Anforderungen wie etwa die Einhaltung des Bebauungsplans, die Abstandsflächen, die Höhenbegrenzungen sowie Barrierefreiheit und vieles mehr zu beachten.
Bauantrag: Bei der zuständigen Behörde muss ein vollständiger Antrag mit allen erforderlichen Unterlagen wie aktueller Lageplan, Bauzeichnungen, Baubeschreibung, statische Berechnungen und Nachweise zum Wärme-, Brand- und Schallschutz eingereicht werden. Wird die Baugenehmigung erteilt, hat diese eine Gültigkeit von drei Jahren. Dies bedeutet, dass innerhalb dieser Frist mit dem Bau begonnen werden muss, da ansonsten ein neuer Bauantrag gestellt werden muss.
Bebauungsplan: Grundsätzlich muss der Bau des Mehrfamilienhauses den Festsetzungen des örtlichen Bebauungsplans entsprechen. Dies bedeutet, dass die Mindestabstände zu den Nachbargrundstücken bzw. der Straße sowie die Vorgaben zur maximalen Bauhöhe bzw. den Geschosszahlen eingehalten werden müssen.
Brandschutzkonzept & Fluchtwege: Beim Bau eines Mehrfamilienhauses müssen strengere Brandschutzmaßnahmen erfüllt werden als beim Bau eines Einfamilienhauses. Die Brandschutzmaßnahmen richten sich dabei immer nach der Gebäudeklasse, welche von der Gebäudehöhe bestimmt wird. Das Brandschutzkonzept, welches auch Flucht- und Rettungswege enthalten muss, muss immer von einem Fachplaner erstellt werden.
Stellplatzverordnung: Hierbei handelt es sich um eine kommunale oder landesspezifische Vorschrift, welche festlegt, wie viele Stellplätze beim Hausbau geschaffen werden müssen. Die Anzahl der Stellplätze wird dabei in Relation mit den Wohneinheiten gesetzt.
Für den Bau eines Mehrfamilienhauses sind verschiedene Bauweisen möglich. Bei der Suche nach einem passenden Baupartner spielt die Bauweise eine entscheidende Rolle, denn das gewählte Bauunternehmen sollte sich damit auskennen.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied. Massivhäuser werden Stein auf Stein vor Ort errichtet, während das Fertighaus aus vorgefertigten Bauteilen besteht, die auf der Baustelle nur noch montiert werden.
Massivhaus: Bei der traditionellen Bauweise kommen in erster Linie Materialien wie Beton, Ziegel und Holz zum Einsatz. Befürworter des Massivhauses betonen beim Massivbau immer wieder die Langlebigkeit und die Wertbeständigkeit sowie den besseren Schall- und Brandschutz und eine bessere Wärmespeicherung. Nachteil vom massiv bauen sind jedoch die höheren Kosten sowie die deutlich längere Bauzeit.
Fertighaus: Das Fertighaus wird aus vorgefertigten Modulen und Bauteilen, welche in der Fabrik des Anbieters produziert werden, auf der Baustelle innerhalb kürzester Zeit montiert. Dies bedeutet nicht nur eine kürzere Bauzeit, sondern auch bessere planbare Kosten durch die standardisierte Fertigung. Aufgrund der Holzkonstruktion ist ein Fertighaus sehr gut gedämmt. Nachteile können rund um das Fertighaus nicht pauschal benannt werden, da neben den hochwertigen Materialien auch die fachgerechte Ausführung entscheidend für die Qualität des Hauses ist.
Neben der Erfahrung mit dem Mehrfamilienhausbau sollten auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie entsprechende Referenzen im Vordergrund bei der Suche nach einem Baupartner stehen.
Referenzen: Neben der Prüfung von bisherigen Projekten des Unternehmens sollte auch Wert auf die finanzielle Stabilität gelegt werden. Nicht unwichtig für die Auswahl des Unternehmens sind auch die Referenzen von Kunden aus der Vergangenheit.
Erfahrung im MFH-Bau: Das Bauunternehmen sollte seine Erfahrung im Bau von Mehrfamilienhäusern nachweisen können, da ein Mehrfamilienhaus komplexer ist als ein konventionelles Eigenheim für eine oder zwei Familien.
Leistungsumfang: Das Bauunternehmen sollte möglichst alle Leistungen rund um den Hausbau eines Mehrfamilienhauses übernehmen. Dazu zählen neben der Planung auch die Statik sowie die Baubegleitung und Bauüberwachung. Im Leistungsumfang sollten die einzelnen Bauphasen klar definiert werden.
Die Baukosten für ein Mehrfamilienhaus in Deutschland lassen sich nicht pauschal beziffern, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig sind.
Kosten: In den meisten Fällen bewegen sich die Kosten zwischen 1.800 und 3.500 Euro pro Quadratmeter für ein Haus in Standardausstattung. Schlüsselfertige und hochwertige Häuser dagegen können auch bis zu 6.000 Euro und mehr pro Quadratmeter kosten. Dabei müssen auch die regionalen Preisunterschiede beachtet werden.
Gesamtkosten grob nach Leistungsphasen: Die Kosten für ein Mehrfamilienhaus lassen sich grob nach den Leistungsphasen in der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) einteilen. Dabei entfallen die höchsten Kosten auf die Leistungsphasen 3 (Entwurfsplanung = ca. 10 – 15 %), 4 (Genehmigungsplanung = ca. 5 – 10 % ), 5 (Ausführungsplanung = ca. 15 – 20 %) und 6 (Vorbereitung der Vergabe = ca. 7 – 10 %) der gesamten Baukosten.
Was ist in den Baukosten enthalten? Die Baukosten umfassen alle direkten und indirekten Ausgaben rund um den Bau. Dazu zählen die Kosten für das Grundstück, die reinen Bauarbeiten (Fundament, Dach und Wände), die technischen Anlagen, Gestaltung der Außenanlagen, Genehmigungen, Kosten für die Finanzierung sowie die Baunebenkosten bestehend aus Steuern, Versicherungen und Gebühren für den Notar.
Nebenkosten: Zu den Nebenkosten beim Hausbau gehören die Kosten für die Erschließung des Grundstücks, Kosten zur Grundstücksvorbereitung wie das Vermessen und das Bodengutachten sowie die Honorare für den Architekten, den Statiker und Gutachter. Nicht zu vergessen bei den Nebenkosten sind alle anfallende Kosten für die Baustelleneinrichtung sowie für Versicherungen während der Bauphase.
Auch wenn ein Neunfamilienhaus deutlich komplexer als ein Einfamilienhaus oder ein Bungalow ist, fragen sich Bauherren oft, ob Eigenleistungen sinnvoll sind. Kleinere Arbeiten wie Malern oder Bodenlegen können die Kosten der Baufinanzierung senken, jedoch bringen umfangreiche Tätigkeiten im Vergleich zu einem Musterhaus oder einem einzelnen Haustyp oft erhebliche Nachteile mit sich. Da mehrere Räume und ein ganzer Keller betroffen sind, empfiehlt es sich, bei der Hausplanung die Eigenleistungen realistisch einzuschätzen. Wer hier sorgfältig abwägt, kann trotz großem Hausbaus ein effizientes Konzept für sein Traumhaus entwickeln und langfristig modernes Wohnen sichern.
Die Finanzierung für ein Mehrfamilienhaus ist eine komplexe Angelegenheit, welche nicht nur anspruchsvoll ist, sondern neben der guten Bonität und den stabilen Einkünften auch oft mehr Eigenkapital erfordert.
Darlehensarten: Neben dem Annuitätendarlehen entscheiden sich Bauträger und Investoren auch oft für das Forward-Darlehen. Diese Darlehensform ist gerade für den Neubau gut geeignet, da die Auszahlung der Darlehenssumme erst nach Baufortschritt erlaubt ist. Grundsätzlich wird die erste Rate für ein solches Darlehen erst nach den ersten Mieteinnahmen fällig.
Fördermittel: Rund um die Finanzierung des Mehrfamilienhauses gibt es Fördermittel der KfW im Rahmen ihres Programms „Klimafreundlicher Neubau“. Des Weiteren werden für den Einbau erneuerbarer Energien und bei Sanierungen von Bestandsimmobilien Fördermittel von der BEG gewährt. Je nach Bundesland oder Kommune können beim Hausbau auf verschiedene Länderförderungen oder auf Förderungen der jeweiligen Kommune zurückgegriffen werden.
Wirtschaftlichkeitsberechnung: Im Zuge dessen werden die zu erwartenden Mieteinnahmen mit den Kosten und Zinsen für die Finanzierung verglichen. Zu den wesentlichen Kennzahlen zählen dabei die Brutto- und Nettomietrendite, welche die Kosten für den Hausbau bzw. den Kaufpreis für das Haus ins Verhältnis zur Miete setzt.
Eigenkapitalanforderungen: Beim Bau eines Mehrfamilienhauses fordern Banken in der Regel einen höheren Eigenkapitalanteil als bei selbstgenutzten Immobilien, um so die Tragfähigkeit der Finanzierung zu garantieren. Üblicherweise wird ein Eigenkapital von 20 bis 30 % der gesamten Kosten gefordert.
Die Rendite für das Haus ist von den Mieteinnahmen, dem Kaufpreis bzw. den Kosten für den Hausbau, den laufenden Kosten sowie der Finanzierung abhängig. Grundsätzlich liegt eine gute Bruttomietrendite bei über 4 %, was einer Nettomietrendite von mehr als 3 % entspricht.
Mieteinnahmen kalkulieren: Dazu muss die jährliche Kaltmiete ohne Nebenkosten für alle Wohneinheiten ermittelt werden.
Leerstandsrisiko & Mietpreisbremse beachten: Gerade in strukturschwachen Lagen ist das Leerstandsrisiko höher als in guten Lagen mit stabiler Nachfrage nach Wohnraum und einer guten Infrastruktur. Die Mietpreisbremse gilt nicht für Neubauten, die nach Oktober 2024 erstmals bezogen oder für Wohnungen, die umfassend saniert wurden. Vor der Vermietung sollten sich Vermieter über die ortsübliche Vergleichsmiete informieren und prüfen, ob in ihrem Fall die Mietpreisbremse greift.
Verwaltungskosten und Rücklagen: Zu den Verwaltungskosten zählen alle Kosten, die für die Beauftragung einer Immobilienverwaltung oder für die Kosten bei der Eigenverwaltung fallen. Eigentümer sollten mittels Rücklagen einen finanziellen Puffer bilden, der für zukünftige Reparaturen, Modernisierungen oder größere Instandhaltungsmaßnahmen genutzt werden kann.
Mietpreisentwicklung in der Region analysieren: Im ersten Schritt muss die spezifische Region ermittelt werden. Dazu werden aktuelle Daten aus zuverlässigen Quellen wie etwa dem Deutschen Mieterbund oder dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) recherchiert. Dabei ist jedoch der Zeitraum der Analyse zu berücksichtigen. Des Weiteren muss unterschieden werden zwischen Neubau und Bestandsimmobilien.
Nicht immer muss ein Haus mit mehreren Wohnungen neu gebaut werden. Vielfach bietet sich auch der Kauf von Bestandsimmobilien an. Bei Letzterem ist es wichtig, auf einige wichtige Punkte zu achten.
Bestand vs. Neubau: Der Hauptunterschied besteht darin, dass bei einem Neubau das Haus von Grund auf neu errichtet wurde, während bei einer Bestandsimmobilie das bereits existierende Haus erworben und eventuell modernisiert oder saniert wird. Der Neubau bietet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und eine hohe Energieeffizienz, während ein bereits existierendes Haus günstiger im Preis ist, aber oft einen hohen Sanierungsbedarf aufweist.
Haus kaufen – worauf achten? Neben dem Baujahr spielt auch der bauliche Zustand in Bezug auf Schimmel, Feuchtigkeit, Dämmung, Elektrik, Heizsystem, Fenster und dergleichen eine wichtige Rolle. Ebenfalls zu beachten sind die rechtlichen Punkte aus dem Grundbuch sowie die Lage mit vorhandener Infrastruktur und Nachbarschaft. Vor dem Kauf sollte das Haus mit einem erfahrenen Sachverständigen begutachtet werden, der einen eventuellen Sanierungsfahrplan mit allen anfallenden Kosten erstellen kann.
Mietverhältnisse prüfen: Dabei geht es um bestehende Mietverträge in Bezug auf die Miethöhe, Betriebskosten und die Mietdauer. Wichtig in diesem Zusammenhang sind Details wie Kündigungsschutz, Staffelmieten oder Sondervereinbarungen.
Energieeffizienzklasse & Betriebskosten: Vor dem Kauf sollten interessierte Käufer sich unbedingt den Energieausweis zeigen lassen, da die Energieeffizienzklasse die Betriebskosten und den Wert des Hauses direkt beeinflusst. Eine schlechtere Klasse ab E bedeutet oft höhere Heizkosten und einen hohen Sanierungsbedarf während gute Klassen (A und B) für niedrige Betriebskosten und eine Wertsteigerung der Immobilie stehen.
Neubaupreise nach Region: Die Preise für einen Neubau variieren in Deutschland nach Regionen deutlich.
Großstädte vs. ländliche Gebiete: Die Metropolen München und Berlin haben im Vergleich zu ländlichen Gebieten die höchsten Quadratmeterpreise. Hier muss im Schnitt mit einem Quadratmeterpreis von knapp 4.000 bis 6.000 Euro kalkuliert werden. In den ostdeutschen Regionen liegen die Quadratmeterpreise bei rund 3.200 Euro. Niedrige Baukosten sind tendenziell nur in ländlichen Regionen zu erwarten. Die durchschnittlichen Kosten für einen Hausbau liegen hier bei rund 2.200 Euro.
Grundstückskosten: Auch diese variieren je nach Region stark und liegen zwischen 92 Euro bis weit über 1.000 Euro pro qm. Im bundesweiten Durchschnitt ist mit einem Quadratmeterpreis von rund 226 Euro pro qm zu kalkulieren.
Preise für Bestandsimmobilien: Anfang 2025 unterlagen die Preise für Bestandsimmobilien in Deutschland einem moderaten Aufwärtstrend.
Vergleichsfaktoren: Die Preise sind dabei stark von der Lage, dem Zustand, und der Mietrendite abhängig.
Investitionsbedarf: Preisliche Unterschiede zwischen den Bestandsimmobilien gibt es aufgrund des energetischen Standards und den damit verbundenen Sanierungsmaßnahmen sowie den anfallenden Kosten für Modernisierungen.
Abschreibung (AfA): Vermieter können 100 % der Anschaffungskosten für ein Haus über 40 bzw. 50 Jahre laut AfA bei der Steuer geltend machen. Zusätzlich können Vermieter 100 % der Instandhaltungskosten über 12 Jahre abschreiben.
Grunderwerbsteuer & laufende Grundsteuer: Die Grunderwerbsteuer wird beim Kauf der Immobilie fällig, während die Grundsteuer nach dem Hausbau oder dem Kauf jährlich an das Finanzamt gezahlt werden muss.
Gewerblicher Wohnungsbau vs. private Vermietung: Während bei der privaten Vermietung der gewinn nicht als primäres Ziel angesehen wird, ist der gewerbliche Wohnungsbau ein auf Dauer angelegtes Geschäft, welches strukturiert betrieben wird, um am Ende einen Gewinn zu erzielen. Bei der privaten Vermietung werden alle Einkünfte aus Vermietung versteuert, während bei der gewerblichen Vermietung die Einnahmen der Einkommensteuer unterliegen.
Sowohl die Verwaltung als auch der Betrieb umfassen verschiedene kaufmännische Aufgaben als auch technische Aufgaben und eine entsprechende Organisation.
Hausverwaltung: Die Hausverwaltung kann extern vergeben oder in Eigenregie übernommen werden. Für welche Lösung sich der Eigentümer entscheidet, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen ab.
Nebenkostenabrechnung & Rücklagenbildung: In der Nebenkostenabrechnung können nur die Betriebskosten auf die Mieter umgelegt werden. Eigentümer eines Mehrfamilienhauses sind verpflichtet Rücklagen zu bilden, um damit eventuelle Modernisierungen und Sanierungen bezahlen zu können.
Mietverträge & Mietrechtliche Besonderheiten: In den Mietverträgen müssen spezifische Besonderheiten wie das Nutzen von Gemeinschaftsflächen berücksichtigt werden. Des Weiteren müssen die Mieträume exakt bezeichnet werden und es muss eine Regelung zu den Miet- und Nebenkosten getroffen werden.
Wartung & Instandhaltungspflichten: Der Vermieter ist gesetzlich verpflichtet, das Haus in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten. Dies umfasst regelmäßige Wartungen, Instandhaltungen und das Beseitigen von Mängeln.
Dazu zählen Maßnahmen wie Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke, der Einbau von modernen Fenstern und Lüftungsanlagen sowie die Erneuerung der Heizungsanlage.
Einsatz erneuerbarer Energien: Dazu zählen die Integration von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung oder Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Durch diese Maßnahmen wird das Haus unabhängiger von fossilen Brennstoffen.
Fördermöglichkeiten bei klimafreundlichem Neubau: Die KfW-Bank fördert mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen den Neubau von klimafreundlichen Häusern.
Nachhaltige Baustoffe: Gemeint sind damit der Einsatz von schadstofffreien und ökologisch sinnvollen Baumaterialien beim Hausbau oder bei der Sanierung.
Smart-Home-Lösungen zur Energieoptimierung: Durch die Automatisierung von Heizung, Belüftung und Beleuchtung lassen sich Energiekosten sparen. Des Weiteren führt dies zu einem geringeren Umweltverbrauch und einer geringeren Belastung der Umwelt, was sich wiederum positiv auf die CO2-Bilanz des Hauses auswirkt.
Dies bedeutet, dass ein Haus so geplant wird, dass es den Anforderungen der zukünftigen Generationen standhält, indem es nicht nur langlebig, sondern auch flexibel, energieeffizient und ressourcenschonend ist.
Flexibilität in der Nutzung: Die Wohnfläche muss durch Wohnungsteilung oder dem Zusammenlegen von zwei Wohnungen flexibel genutzt werden, um so die Wünsche und Vorstellungen an den Traum vom eigenen Zuhause erfüllen zu können.
Infrastruktur für E-Mobilität: Dazu müssen Ladeinfrastrukturen geschaffen werden. Diese sind heute schon durch das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) und das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) geregelt. Im Detail bedeutet dies, dass ein Haus mit Ladepunkten ausgestattet sein muss, um so den wachsenden Bedarf an E-Fahrzeugen zu decken.
Langlebige Materialien & Wartungsfreundlichkeit: Beim Hausbau muss auf die Verwendung von langlebigen Materialien geachtet werden. Des Weiteren sollte das Haus wartungsfreundlich geplant und errichtet werden.
Das Mehrfamilienhaus bietet Eigentümern und Investoren neben den zahlreichen Vorteile auch Nachteile, die vor einer Entscheidung zum Hausbau oder Hauskauf bekannt sein sollten, damit der Traum vom eigenen Haus weder am Budget noch an der Finanzierung scheitert.
Sowohl beim Bauen als auch beim Kaufen lassen sich von Anfang an Fehler vermeiden.
Zu knapp kalkulierte Baukosten: Die Kosten müssen von Anfang an realistisch kalkuliert werden. Dabei ist ein finanzieller Puffer wichtig, um auch unvorhergesehene Ausgaben begleichen zu können.
Falsche Standortwahl: Das Mehrfamilienhaus sollte an einem attraktiven Standort mit guter Infrastruktur geplant und errichtet werden. Dies lässt die Nachfrage nach Wohnraum steigen und das Risiko von Leerständen ist geringer.
Ungeeignete Wohnungsgrößen für die Zielgruppe: Die Wohnfläche sollte immer an die Zielgruppen angepasst werden, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in der eigenen Wohnung individuell zu entfalten.
Fehlende Rücklagen oder Instandhaltungspläne: Rücklagen für Instandhaltungen sind bei einem Mehrfamilienhaus für den Eigentümer verpflichtend, denn so ist er jederzeit in der Lage, Instandhaltungsarbeiten durchführen zu lassen.
Die Checkliste umfasst eine Reihe verschiedener Schritte, die akribisch befolgt werden müssen, damit das Bauvorhaben auch zum Erfolg wird.
Standortanalyse: Mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück sollte frühzeitig begonnen werden, um den Standort akribisch zu analysieren.
Finanzierungskonzept: Die maximalen Baukosten müssen frühzeitig geklärt werden, um nach einer passenden Baufinanzierung zu suchen und verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen.
Architekt und Fachplaner auswählen: Sowohl der Architekt als auch der Planer und das Bauunternehmen sollten Erfahrung mit dem Hausbau von Mehrfamilienhäusern haben. Je nach Vertrag kann der Architekt auch die Bauüberwachung übernehmen.
Genehmigungen einholen: Baugenehmigungen und sonstige Genehmigungen müssen frühzeitig beantragt werden, da die Bearbeitungszeit in den Ämtern variieren kann.
Verwaltung frühzeitig planen: Bereits frühzeitig sollten Eigentümer sich Gedanken um die spätere Hausverwaltung machen, Sie haben dabei die Wahl zwischen einer externen Verwaltung sowie der Verwaltung in Eigenregie.
Sowohl beim Planen als auch beim Hausbau selbst müssen eine Vielzahl von Entscheidungen getroffen werden. Dabei geht es nicht nur um die Größe der Wohneinheiten, sondern auch um die Raumaufteilung und die Nutzung von Gemeinschaftsbereichen. In Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Architekten können Bauinteressenten sich diese Aufgaben erleichtern, da der Architekt meistens über die entsprechende Erfahrung verfügt und weiß worauf er beim Hausbau und den Vorgaben zu achten hat. Der Architekt hat dabei jederzeit einen Überblick über das Budget und hat die Möglichkeit rechtzeitig einzugreifen, wenn die Kosten höher als geplant ausfallen sollten.
Eine durchdachte Hausplanung mit klar definiertem Haustyp, professionell koordiniertem Innenausbau und erfahrenen Baufirmen stellt sicher, dass auch ein Neunfamilienhaus mit Keller langfristig effizient, nachhaltig und wertsteigernd realisiert werden kann.
Die Kosten können stark variieren, sodass keine pauschale Aussage getroffen werden kann. In der Regel liegen die Baukosten ohne Grundstück bei ca. 2.500 Euro pro qm.
Diese Frage lässt sich mit JA beantworten. Für den klimafreundlichen Neubau werden Fördermittel in Form von zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen gewährt.
Dies ist abhängig von der Landesbauordnung. In vielen Bundesländern ist ein Aufzug ab einer bestimmten Höhe vorgeschrieben.
In jedem Fall, denn das Haus kann fremd vermietet werden, was zu regelmäßigen Mieteinnahmen und somit zu einer guten Rendite führt.
Diese kann stark variieren, liegt aber in den meisten Fällen zwischen 500 und 1.500 Quadratmeter.
Tim Kirchhoff ist seit vielen Jahren eine treibende Kraft hinter der Isowoodhaus GmbH. Mit seiner Leidenschaft für nachhaltiges Bauen und seiner Expertise im Bereich Holzbau führt er das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft. Im Fokus seiner Arbeit stehen ökologische Bauweisen, innovative Technologien und die Schaffung gesunder Wohnräume. Als Geschäftsführer von Isowoodhaus setzt er wichtige Impulse in der Fertigbau-Branche und treibt die Weiterentwicklung des modernen Holzfertigbaus maßgeblich voran.